Martin Fischer
Softwareentwicklung

Klonblog on Tour: Unpack your Phone

Samsung Galaxy Note8 Präsentation in New York

New York - Samsung Galaxy Note 8 - Martin Fischer
New York - Samsung Galaxy Note 8 - Martin Fischer
von Dipl.-Inform. Martin Fischer am 23.08.2017

Vor ein paar Wochen flatterte eine Einladung von Samsung zu einem „Unpacked Event“ ins Haus. Neue Handys auspacken macht immer Spaß, außerdem sollte das Ganze in New York stattfinden. Da konnte ich nicht nein sagen. Aber was sollen wir denn bei Samsung schon wieder auspacken? Das S8 ist doch gerade neu auf dem Markt, gewinnt quasi jeden Vergleich und verkauft sich wie geschnitten Brot. Ein Nachfolger kann es nicht sein.

In den nächsten Wochen verdichten sich die Gerüchte, dass es einen Nachfolger des Galaxy Note geben wird. Als dann die Einladungs-E-Mail kam, stand da: „Do bigger things“ und in etwa die Silhouette des S8, wie man sie aus der Werbung kennt. Es gibt also ein großes Telefon, was so aussieht wie das S8, aber auch das neue Galaxy Note sein könnte.

Veröffentlicht war bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Ich musste also nach New York fliegen, um herauszubekommen, wie das neue Gerät heißt. So what.

Los ging es dann am 22. August mit Delta Airlines zum New Yorker Flughafen JFK. Für mich ging es das erste Mal in die USA, dementsprechend gespannt war ich. Mein Flug verzögerte sich leider um satte 4 Stunden, sodass ich in der Dämmerung ankam und schon die erste Party verpasste. Aber gut, eine Skyline kommt eh am besten im Dunkeln.

Was soll ich sagen, der erst Eindruck war überwältigend. Als wir über die Brooklyn Bridge fuhren, sah ich das erste Mal New York City mit eigenen Augen. So viele Wolkenkratzer, alle hell erleuchtet, Wahnsinn! Vom Flughafen wurde ich mit einem GMC Yukon XL abgeholt, ein dicker Ami-SUV mit fetten 5.3l V8.

Am nächsten Morgen ging es dann zum „Unpacked Event“ in die Park Avenue Armory. Das ist eine Waffenkammer aus dem 19ten Jahrhundert, erbaut von der ersten Freiwilligen-Miliz Amerikas. Die Armory Hall bietet einen der größten freien Räume in New York und damit alle Voraussetzungen, um die 1200 geladenen Journalisten unterzubringen.

Los ging es mit DJ Koh, President of Mobile Communications Business von Samsung Electronics. Er erzählte uns etwas über die Geschichte des Galaxy Notes, vermied es aber bis zum Ende seiner 15-minütigen Rede, den Namen des neuen „Big thing“ zu erwähnen … Aber am Ende, siehe da, verkündete er unter tosendem Applaus den Namen „Galaxy Note8“. Oha!

Danach folgte Justin Denison, Senior Vice President of Product Strategy, Samsung Electronics America. Er ging etwas mehr auf die technischen Details des neuen Telefons ein. Das Alleinstellungsmerkmal der Note-Series ist und bleibt der S Pen. Dieser kann komplett im Telefon versteckt werden und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten. Wie auf der Einladung schon zu erahnen war, verfügt das Note8 auch über ein Infinty-Display, das wie beim S8 oben und unten abgerundet ist und fast bis zur Außenkante reicht. Es ist das erste Infinity-Display, das mit einem S Pen bedient werden kann und ist 6.3 Zoll groß. Multitasking war für Telefone bis jetzt immer ein Problem, zum einen reicht die Performance der CPUs und Arbeitsspeicher nicht, außerdem waren zwei Apps auf einem kleinen Display auch nicht sonderlich bedienerfreundlich. Das Note8 ist jedoch konsequent auf Multitasking optimiert. Die Oberfläche biete einige Möglichkeiten, die das Leben mit Multitasking vereinfachen sollen. Zum Beispiel lassen sich zwei Apps über einen Icon starten. Man kann beispielsweise im Auto das Navi und einen Musikplayer parallel starten und komfortabel auf dem großen Screen bedienen. Die Performance des Note8 übertrifft dabei das ohnehin schon sehr schnelle S8, da es über mehr Arbeitsspeicher verfügt.

Suzanne De Silva ging dann näher auf die Kameras ein. Für ein modernes Smartphone sicherlich einer der wichtigsten Aspekte. Das S8 bietet die zurzeit beste Smartphone-Kamera, das Note8 sollte dem natürlich in nichts nachstehen. Was liegt also näher, als einfach zwei Kameras zu verbauen? Die beiden 12-Megapixel-Kameras haben unterschiedliche Brennweiten (26 und 52 Millimeter) und arbeiten Hand in Hand, sodass zum Beispiel bei Aufnahmen im Dunkeln beide Kameras für eine höhere Lichtausbeute quasi parallel geschaltet werden. Wenn mehr Licht zur Verfügung steht und ein Motiv vor einem Hintergrund mit ausreichend Abstand erkannt wird, kommt der sogenannte Livefokus ins Spiel. Dabei wird dann eine Kamera auf den Hintergrund und eine auf den Vordergrund fokussiert und man kann dann nachträglich die Hintergrundschärfe nachregulieren. Da im Gegensatz zum IPhone beide Kameras über einen Bildstabilisator verfügen, funktioniert dieser auch bei Videoaufnahmen, und man erhält dadurch deutlich bessere Videos. Ich denke, dass das Note8 die beste aktuell verfügbare Kameralösung bietet.

Bixby, das Siri-Pendant von Samsung, durfte natürlich auch nicht fehlen. Diesen präsentiert uns Jonathan Wong, und er war definitiv begeistert von seinem Spielzeug. Bixby bringt eine ganz neue Art der Telefonbedienung mit sich. Man kann zum Beispiel Quick Commands erstellen. Das sind Kombinationen von Aktionen, die das Telefon dann in einer vorgegebenen Reihenfolge ausführt. Man sagt einfach „Good Night“ zu seinem Telefon, dann stellt es automatisch den Wecker, macht das Display dunkel und das Telefon lautlos. Bei „Take food picture“ stellt das Telefon einen für Essensbilder optimierten Kameramodus ein und speichert das Bild in den entsprechenden Ordner. Es gibt natürlich auch generische Kommandos, wie z.b. „Wie ist das Wetter?“ oder „Wandle alle Bilder in Schwarzweiß um“, diese erkennt Bixby und setzt sie um. Aktuell gibt es Bixby nur auf Englisch und Koreanisch, aber weitere Sprachen sollen bald folgen. 

Für mich jedoch viel interessanter ist DEX, eine Art Dockingstation für das Galaxy Note. DEX bietet die Möglichkeit, einen richtigen Bildschirm (HDMI), Maus und Tastatur an das Note zu klemmen. Das würde auch mit einem beliebigen USB-C-Adapter funktionieren. Wenn man aber DEX verwendet, schaltet das Telefon in einen speziellen Desktopmodus, und dafür angepasste Apps bedienen sich wie auf einem richtigen PC. Multitasking, Drag&Drop, alles was man so kennt. Für die nächste Dienstreise braucht man keinen Laptop mehr, sondern hat einfach sein Galaxy Note mit allen Daten dabei und kann ganz entspannt arbeiten. Und nicht nur das, man kann natürlich laufende Anwendungen, wie z.b. eine Videokonferenz oder eine Präsentation, unterwegs in der U-Bahn beginnen und dann am Big Screen weiter bearbeiten. Und das, ohne etwas neu zu starten oder sich neu verbinden zu müssen. Das ist schon ziemlich cool und praktisch.

Am Ende der Show kam dann noch einmal Justin Denison und gab noch ein paar technische Details preis. Das Note hat eine 10nm CPU mit 8 Kernen (Exynos 9) mit 6GB DDR4-RAM und einem Mali-G71. Weiterhin bietet es einen microSD Slot und bis zu zwei SIM-Slots. Wobei der zweite SIM sich den Platz mit der SD-Karte teilen muss. Allerdings wurden mit 64 oder 128 GB Flash eigentlich schon genug Speicher fest verbaut. Wasserfest ist es nach IP68-Norm, es lässt sich kabellos laden, hat einen Fingerprintsensor und einen Iris Scanner und, nicht zu vergessen, einen Anschluss für Kopfhörer!
Aber was sagen tausende Worte und Bilder, so ein Telefon muss man einfach in die Hand nehmen.

Hinter der Leinwand hat Samsung keine Kosten und Mühen gescheut und ein riesiges Areal mit Ständen aufgebaut. Hier konnten wir das Note8 in die Hand nehmen. Im direkten Vergleich mit meinem S8 ist es schon deutlich größer und schwerer. Aber gut, im S8 steckt auch kein S Pen. Ansonsten liegt das Telefon mit seinen abgerundeten Ecken gut in der Hand, die Anmutung von Gehäuse und Verarbeitung ist sehr edel. Nach einer Stunde Spielerei war es dann aber auch erstmal genug. In New York herrschten subtropische 35 Grad und der Central Park war gleich nebenan.
Am nächsten Morgen stand noch ein Highlight auf dem Plan – ein Heli-Rundflug über New York. Dazu muss man nicht viel sagen, schaut selbst:

Am Nachmittag ging es dann in den Blender Workspace zu einem Creative-Workshop. Daran, dass meine Kreativität sehr beschränkt ist, konnte auch das Note8 nichts ändern. Aber mit dem S Pen konnte ich auf dem verhältnismäßig kleinen Display sehr genau arbeiten, viel besser als mit Fingern. Fotobearbeitung auf dem Smartphone wird damit auf eine ganz andere Eben gehoben. Optimal ist der S Pen natürlich für Zeichnungen und handschriftlichen Notizen. Diese werden von der Software so unterstützt, dass man relativ einfach zu guten Ergebnissen gelangt.

Am letzten Tag der Reise gab es dann noch die Möglichkeit alleine mit dem Note8 New York zu erkunden. In der U-bahn traf ich auf jemanden mit einem Galaxy Note5 in der Hand, der die Bedienung des S Pen offensichtlich richtig drauf hatte. Ich zeigte ihm das Note8. Er machte große Augen und probierte gleich mal alle Apps aus, die mit einem S Pen Spaß machen. Es war wirklich spannend, ihm dabei zuzusehen. Mit ein bisschen Übung kann man verrückte Sachen damit anstellen. Schweren Herzens gab er mir das Note8 wieder zurück.

Auf dem Rückflug nach Berlin hatte ich dann richtig Glück. Eine Dame bat mich, mit ihr den Sitz zu tauschen. Sie wollte neben ihrem Freund sitzen. Ich bin ja nicht so, natürlich habe ich ja gesagt. Sie hatte nicht erwähnt, dass sie einen First-Class-Flug gebucht hatte. Ist denn das die Möglichkeit? Die muss ja echt verknallt gewesen sein! Für mich war das ein runder Abschluss eines tollen und aufregenden Ausflugs.

Wir bedanken uns bei Samsung für dieses wirklich außergewöhnliche Event und wünschen einen erfolgreichen Neustart mit dem Galaxy Note8!