Martin Fischer
Softwareentwicklung

Klonblog on Tour: IAA 2019

Weltpremiere des Land Rover Defender

Land Rover Defender auf der IAA 2019
Land Rover Defender auf der IAA 2019
von Dipl.-Inform. Martin Fischer am 09.09.2019

Erst vor drei Jahren lief der letzte Defender der Modellreihe IV vom Band. Er sah den vorherigen Modellen sehr ähnlich, nach über 60 Jahren Produktion war jeder Defender als solcher zu erkennen. Man könnte auch etwas bösartig sagen, der Defender sah zum Schluss ziemlich alt aus. Der „Land Rover“, wie der Defender ursprünglich hieß, erblickte 1948 das Licht der Welt und begründete die Marke Land Rover. Als Ende der Achtziger der Discovery auf den Markt kam, wurde der „Land Rover“ in „Defender” umgetauft. Seitdem wurde er zwei Millionen Mal gebaut. Laut Land Rover sind 75 Prozent dieser Fahrzeuge noch auf der Straße bzw. im Gelände unterwegs.

Bei der Entwicklung eines neuen Defenders galt es also, sowohl dem Altbewährten treu zu bleiben als auch neue, moderne Maßstäbe zu setzen. Sowohl optisch als auch technisch. Eine ziemliche Herausforderung, wie ich mir vorstellen kann. Kann man 2019 noch ein so puristisches Auto wie den alten Defender auf den Markt bringen? Sicher nicht. Der Neue bietet alle aktuellen Technologien, eine moderne Mild-Hybrid- oder Plug-In-Hybrid-Lösung, elektronische Fahrhilfen wie Terrain Response 2 und ein neu entwickeltes Infotainment-System namens „Pivi Pro“. Vor allem ist er viel komfortabler und geräumiger als der Alte. Wer einmal Defender gefahren ist weiß, wovon ich rede.

Und wie sieht er nun aus? Völlig neu, völlig anders, aber doch auf den ersten Blick als Defender zu erkennen. Sahen sich die vorherigen Serien I bis IV noch zum Verwechseln ähnlich, setzt der Neue sich deutlich vom Ur-Land-Rover ab. Das charakteristische Defender-Design wird durch viele Details unterstrichen. Die markante, durchgehend gerade Schulterlinie endet in neuen futuristischen Rückleuchten und sagen eindeutig: „Ich bin ein Defender, und ich bin NEU!“ Die unverwechselbare Silhouette sticht aus der Masse der SUV heraus und untermauert die Offroad-Qualitäten, die wir hoffentlich bald testen können.

Aber nicht nur das Design des Neuen ist außergewöhnlich, auch die Technik bietet einige Alleinstellungsmerkmale. Die Zuladung beträgt satte 900 kg, davon können bis zu 165 kg auf dem Dach transportiert werden, im Stand sind sogar 300 kg Dachlast zulässig. Um den Defender optimal an die eigenen Bedürfnisse anzupassen, gibt es vier Pakete. Ein Urban Pack für die Shopping Tour durch die Stadt, ein Adventure Pack für die Urlaubsreise durch die Natur, das Country Pack für den Förster oder Landarbeiter und, last but not least, das Explorer Pack mit hochgelegten Luft-Ansaugstutzen, Dachgepäckträger und extra breiten Radkästen. Damit steht der nächsten Wüsten-Expedition nichts im Wege.

Das neue Modell ist das Ergebnis von 70 Jahren Innovation und Weiterentwicklung und zollt der Geschichte des robusten Fahrzeugs Tribut. Doch auch im 21. Jahrhundert bleibt es ein Defender durch und durch.

Der neue Defender wird wie der alte in verschieden Längen angeboten. Der kleinste ist der Defender 90, bei dem der Radstand 90 Zoll, etwa 2,3 Meter beträgt und als Zweitürer quasi das Coupé darstellt. Der Defender 110 verfügt über 3 Meter Radstand und ist insgesamt 5 Meter lang. Allen Defendern gemein ist eine maximale Anhängelast von 3,5 Tonnen.

Angetrieben wird der Defender von hoch effizienten Benziner- oder Dieselmotoren. Zum Marktstart im Frühjahr 2020 wird es einen 2-Liter-4-Zylinder mit 300 PS und einen Reihensechszylinder mit 400 PS und 48V-Mild-Hybrid-Technik geben. Ebenfalls von Anfang an mit am Start ist ein Diesel mit 200 PS und einer mit 240 PS. Später folgt noch ein PluginHybrid (PHEV). Die Preise beginnen bei circa 50.000 Euro.