Martin Fischer
Softwareentwicklung

Klonblog on Tour: Neue Jaguar im Test

F-PACE SVR und XE Facelift/Modell 2020

Jaguar F-PACE SVR
Jaguar F-PACE SVR
von Dipl.-Inform. Martin Fischer am 14.06.2019

Das SUV-Modell von Jaguar, der F-PACE, ist eigentlich das perfekte Auto. Wer es in Hinblick auf die Motorisierung aber gern übertrieben mag, dem wird der neue F-PACE SVR gefallen, denn er ist ein 5-Liter-V8-Benziner mit ordentlich Feuer unterm Hintern. Auf Einladung von Jaguar fuhr ich zur Fahrvorstellung des getunten F-PACE. Außerdem wurde dort das Facelift des Jaguar XE vorgestellt. Ich ließ mich also nicht lange bitten und machte mich auf den Weg nach Bardenhagen in die Lüneburger Heide. Dort angekommen, erkannte ich den Ort sofort wieder, denn hier startete meine Karriere beim KlonBlog. Vor ziemlich genau vier Jahren testeten wir in Bardengarden das XE Vorgängermodell.

Los ging es mit dem F-PACE SVR, der F-PACE-Version der Jaguar Abteilung „Special Vehicle Operations“, quasi dem AMG von Jaguar Land Rover. Der F-PACE wird von dem aus dem F-TYPE R bekannten V8-Motor angetrieben und bringt auch hier die satten 550 PS auf die Straße. Die 680 NM verteilen sich auf alle vier Räder, wobei der F-PACE unter normalen Bedingungen bis zu 100 % der Kraft auf die Hinterachse bringt. Erst wenn’s hinten quietscht, greifen die Vorderräder ein, und das passierte mir relativ häufig. Bei meiner Testfahrt durch die Lüneburger Heide quietschte es quasi an jeder Kreuzung. Das könnte aber auch daran gelegen haben, dass ich die ganze Zeit im Dynamic Modus unterwegs war. In diesem Fahr-Modus gibt es auch eine Launch Control, mit der der F-PACE innerhalb von 4,3 Sekunden auf 100 km/h katapultiert wird. Ein Ende der Beschleunigungsorgie ist bei 283 km/h erreicht. Nicht schlecht für einen zwei Tonnen schweren SUV!

Untermalt wird das Ganze von einem atemberaubenden V8-Sound, der aus einer komplett neu entwickelten Klappen-Auspuffanlage aus Titan abgefeuert wird. Die Anlage ist nicht nur laut, sondern spart auch noch 6,6 kg Gewicht. Äußerlich ist der SVR nicht nur durch neu gestaltete Front- und Heckschürzen zu erkennen. Auch die Kotflügel wirken durch einen zusätzlichen Luftauslass markanter.

Im Innenraum geht es dann sportlich mit viel Carbon und hochwertig verarbeitetem Leder weiter. Mir sind besonders die Sportsitze aufgefallen, die nicht nur super aussehen und einen tollen Seitenhalt bieten. Sie sind auch besonders schlank gebaut, also sehr leicht, und beanspruchen besonders wenig Platz. Ich finde den F-PACE SVR großartig. Man kann damit sportlich fahren oder auch einfach nur cruisen. Der Basispreis von 101.000 Euro und der hohe Verbrauch sind Hürden, die man erstmal nehmen muss, aber es lohnt sich!

Der zweite Star der Veranstaltung war der neue Jaguar XE. Das Facelift wurde äußerlich nur leicht überarbeitet. Auf den ersten Blick erkennt man es an den schmaleren Scheinwerfern und den eckigen Rückleuchten. Außerdem sehen Front- und Heckschürze vor allem in der R-Dynamic-Version markanter aus – typisch Facelift halt. Im Innenraum und unter der Haube hat sich dagegen mehr getan.

Der neue XE bekommt das Infotainment-System Touch Pro Duo, welches wir schon aus den aktuellen Range Rover Modellen kennen. Die beiden großen Touch-Displays verdrängen fast alle mechanischen Schalter aus dem Cockpit. Nur die Regler für die Klimaanlage sind geblieben. Die Lenkräder des Neuen haben serienmäßig riesige Schalt-Paddel aus Aluminium, ganz wie in einem echten Sportwagen. Wie der F-PACE SVR hat auch der XE einen griffigen Getriebewahlhebel statt des für Jaguar typischen Drehreglers bekommen.

Die Form der progressivsten Sportlimousine der Markengeschichte folgt wie jeder Jaguar den fundamentalen Gesetzen perfekter Proportionen und optimaler Aerodynamik. Damit besticht der Jaguar XE nicht nur mit seinem eleganten Design, sondern auch mit hoher Sportlichkeit.

Dieser lässt sich intuitiver bedienen, fährt aber nicht so cool aus der Mittelkonsole raus wie der alte Regler. Zusammen mit dem lederbezogenen Armaturenbrett und den serienmäßig elektrisch verstellbaren Ledersitzen wurde die Optik und Haptik auf ein ganz neues Level gehievt. Immerhin geht es um ein Auto der Unteren Mittelklasse, also Wettbewerber vom 3er BMW und der Mercedes C-Klasse. Außergewöhnlich für diese Fahrzeugklasse sind auch die Fahrwerkskomponenten aus Aluminium. Vorn gibt es eine Doppelquerlenkerachse und hinten eine Integral-Link-Hinterachse. Durch die neue elektromechanische Lenkung und ein Stereo-Kamera-System halten endlich auch aktuelle Assistenzsysteme im Jaguar Einzug. Mit an Bord sind jetzt unter anderem ein autonomer Notbremsassistent, ein aktiver Spurhalteassistent, adaptive Geschwindigkeitsregelung und Verkehrszeichenerkennung.

Ein besonderes Gimmick, welches wir schon aus dem neuen Evoque kennen, ist der Innenrückspiegel ClearSight. Hier wird das Bild der in der Haifischflosse verbauten Rückfahrkamera direkt im Rückspiel dargestellt. Dadurch hat man immer freie Sicht nach hinten, egal, wer auf der Rücksitzbank sitzt. Und es sieht einfach super cool aus!

Zum Start gibt es den XE mit drei Motorisierungen. Diese beginnen bei 180 PS aus einem 2-Lieter-Diesel-Aggregat, und enden beim P300 AWD mit Allrad und 300 TurboPS aus einem 2-Liter-Benzin-Motor, vorerst! Eine Version mit unserem alten Bekannten, dem V8 mit 5,0 Litern ist wohl geplant und soll als Jaguar XE SV8 dem AMG C63s und BMW M3 einheizen. Die Preise des neuen XE bleiben ausstattungsbereinigt auf dem gleichen Level. Los geht es mit dem D180 mit Heckantrieb bei 43.000 Euro, der P300 Allrad hat einen Basispreis von 50.000 Euro, wobei die Aufpreisliste es locker mit der deutscher Premium-Hersteller aufnehmen kann.

Im Test fiel der Diesel durch eine hohe Laufruhe und Durchzugskraft auf, solange man ihn nicht zu sehr mit hohen Drehzahlen quälte, wohingegen der P300 gerade dabei eine gute Figur macht. Treibt man die Drehzahl in Richtung des roten Bereichs, klingt der 4-Zylinder wie ein 6-Ender. Ob da ein Soundgenerator am Werk war, wollte mir niemand bestätigen. Aber wie auch immer der Sound erzeugt wird, er klingt richtig gut!

Vielen Dank an Jaguar für die Einladung!
Fotos Copyright by Jaguar und KlonBlog.com
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung durch Jaguar.