Klonblog on Tour: Mit Jaguar Land Rover in Sölden
Auf den Spuren von „Spectre“
von Dipl.-Inform. Martin Fischer am 16.11.2018
Zugegeben, bei Autos in James-Bond-Filmen denke ich zuerst an Aston Martin. Aber auch Jaguar- und Land-Rover-Modelle spielen seit 1983 tragende Rollen in Bond-Filmen. Den aktuellen Höhepunkt stellt die Verfolgungsjagd auf der Ötztaler Gletscherstraße in „Spectre“ dar. Hier jagt Daniel Craig alias James Bond in einem Flugzeug den Bösewicht Dave Bautista, der mit einer Flotte von Land Rover Defendern und Range Rover Sport SVR quer durchs Ötztal unterwegs ist. Einen weiteren, meiner Meinung nach viel zu kurzen Auftritt hat der Jaguar C-X75, ein rein elektrischer Supersportwagen-Prototype, bei einer Verfolgungsjagd durch Rom.
Die Begeisterung für James Bond hat nicht nur Jaguar Land Rover erfasst, sondern auch den Geschäftsführer der Bergbahnen Sölden, Jakob Falkner. Als im Jahre 2015 Teams der Filmgesellschaft EON Drehorte für den nächsten Bond-Film auskundschafteten, trafen sie bei Jack, wie er genannt wird, genau ins Schwarze. Er war begeistert von der Idee, eine Szene in seinem Tal zu drehen. Ab sofort war 007 Chef-Sache im Ötztal. Es dauert dann ein Jahr und einige Reisen nach London, bis alles geregelt war. Die Dreharbeiten sollten 15 Tage dauern, 600 Personen waren am Set, alles in allem etwa 50 Million Euro für eine Szene von etwa 11 Minuten.
Besonders gefallen hat den Produzenten Wilson/Broccoli das nagelneue ice Q Gourmetrestaurant auf dem Gipfel des Gaislachkogels in 3.050 m Höhe. Dieses Restaurant wurde die Hoffler-Klinik, in dem James Bond den Bösewicht Hinx jagt. Wer sich beim Anschauen des Films wundert – das ice Q ist nicht wiederzuerkennen. Es ist zwar wunderschön, futuristisch und auf einem äußerst exponierten Ort, aber den Produzenten reichte das noch nicht. Sie spiegelten das Haus einfach am Computer und bauten in die Mitte ein zusätzliches Eingangsportal. Aber das war nicht die einzige Kuriosität bei Dreh von „Spectre“, hier wurde nichts dem Zufall überlassen. Für die Land Rover Defender und die Range Rover Sport SVR wurde eigens in der Seilbahnstation eine Wartungshalle eingerichtet, um die Autos für den Film zu präparieren. Wer denkt, die Dreckspuren an den Fahrzeugen seien echt – weit gefehlt! Diese wurden per Airbrush auf die Fahrzeuge gemalt. Da sich die Dreharbeiten über mehrere Tage hinzogen, hätten die Fahrzeuge sonst bei jeder Einstellung anders ausgesehen. Ein kleines Malheur passierte allerdings beim Gestalten der Kennzeichen. Hier wurde versehentlich das Wiener Wappen statt des Tiroler Wappens aufgeklebt und musste getauscht werden, nachdem die Autos präpariert worden waren. Dadurch leuchtet es im Film schneeweiß auf dem Kennzeichen das Rand Rover SVR. Müsst ihr mal drauf achten, wenn ihr den Film seht.
Get behind the action! See our Land Rover Defender and Range Rover Sport SVR, watch never-seen-before vehicle footage and interviews from the set of SPECTRE, the latest James Bond 007 adventure.
Mit der „007 Elements Cinematic Installation“ ist die Verbindung von James Bond 007, Jaguar Land Rover und Sölden nun im wahrsten Sinne des Wortes in Fels gemeißelt. Dieses architektonische Kunstwerk wurde von dem Tiroler Architekten Johann Obermoser, der schon für den Bau der Seilbahnstation der Gaislachkogelbahn und dem ice Q verantwortlich war, entworfen und im Juli 2018 fertiggestellt. Die Installation erstreckt sich über acht Räume mit insgesamt 1300 m² und einer Freiluftfläche von 230 m². Erreichbar mit einer der modernsten Seilbahnen der Welt ist schon der Ausblick über die Ötztaler Alpen eine Reise wert. Ein Großteil der Installation liegt unter der Erde, also direkt im Berg. Hier bestimmen Materialien wie schwarz eloxierter Stahl und Beton die Optik. Direkt nach dem Eingang befindet man sich im „Barrel of the gun“, einer langen Röhre mit einer Leinwand am Ende. Man schaut quasi direkt durch den Lauf einer Pistole. Die Ebenen sind leicht geneigt, sodass man unbemerkt immer tiefer in den Berg geleitet wird. Die Dimensionen und Konfiguration der Räume ändern sich ständig – schmal, hoch, gedrungen, polygonal, hell, dunkel – jeder Raum ist anders. Ein Highlight ist die „Action Hall“, hier hängt ein Flugzeugwrack aus der Verfolgungsjagd zwischen Daniel Craig und Dave Bautista an der Decke, daneben die originalen Holzsplitter der Scheune, durch die das Flugzeug knallte. Diese Scheune wurde extra für den Film gebaut, sodass kein Tiroler Bauer Angst um seine Kühe haben musste.
Mir hat besonders das Tech-Lab gefallen. Dieses wirkt wie das Geheimlabor von Q, dem Erfinder der James-Bond-Geheimwaffen. Einige dieser Gadgets sind hier ausgestellt. Nicht irgendwelche, sondern die originalen, bereitgestellt vom James-Bond-Museum in London. Das Ende bildet dann die „Legacy Gallery“, in der noch paar interessante Ausstellungsobjekte stehen, wie zum Beispiel ein knallgelber Skianzug, der von Roger Moore und Willy Bogner in Teil 10, „Der Spion, der mich liebte“, getragen wurde. Damit könnte man heute durchaus auf die Piste gehen, Einteiler sind wieder in Mode!
Ich persönlich konnte mich noch gut daran erinnern, die Seilbahnstation der Gaislachkogelbahn erkannt zu haben, als ich den Film das erste Mal sah. Sonst war es nur für Kenner der Gegend zu sehen, wo die Szene gedreht wurde. Mit der 007 Elements Cinematic Installation ist es nun für alle Zeiten klar und offensichtlich. Ein Muss für alle James-Bond-Fans und eine Empfehlung für alle anderen, die in Sölden Ski fahren und eine Beschäftigung suchen, falls die Skibedingungen mal nicht optimal sind. Der Eintritt kostet 22 € für Erwachsene, 12 € für Kinder und für Jugendliche 17 €.
Vielen Dank an Jaguar Land Rover für dieses tolle Event! Wir warten gespannt auf den nächsten James Bond und von mir aus kann er dann auch mal Jaguar fahren!